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Bis keiner Weint

Musical Uraufführung / Universität der Künste zu Berlin / Buch: Franziska Kuropka & Constanze Behrends / Choreographie: Sabine Hack / Regie: Mathias Noack / Komposition: Lukas Nimscheck

Juniorproduzentin Vanessa Edler steht vor einer unlösbaren Aufgabe: Sie soll einen neuen Blockbuster drehen, der auch die sensibelsten Zuschauer*innen nicht vor den Kopf stößt: Eine politisch-korrekte Version von „Schneewittchen“. Die Leitungsetage ihres Streaminganbieters erwartet einen Kassenerfolg für Jedermann, Jederfrau, Jedermensch. Doch geht das überhaupt? Kann ein politisch korrekter Märchen-Film alle glücklich machen?

In ihrer Verzweiflung lädt Vanessa ein bunt zusammengewürfeltes Kreativ-Team zur Schreibklausur in ein abgelegenes Hotel: für das Drehbuch ihren Bruder Philipp – ein Gagschreiber aus dem Privatfernsehen, der auch die simpelsten Zuschauer abholen soll – und die feministische Romanautorin Jasmina Rau, die im Feuilleton für den literarischen Aktivismus gefeiert wird. Als beide, nichts voneinander wissend, aufeinandertreffen, wird klar: Dieses Team macht aus dem „Spieglein an der Wand“ höchstens einen Scherbenhaufen. Jasmina und Philipp haben diametral gegensätzliche Positionen dazu, wie ein modernes Schneewittchen heute aussehen müsste und liefern sich erbitterte Wortgefechte. Und als Produzentin Vanessa dann auch noch die unerfahrene Influencerin Lilly Juice als Titelheldin besetzt und für die Rolle des Prinzen den profilierungssüchtigen Serienstar August Kling verpflichtet, steht da nun ein Team, das weitaus größere Baustellen hat, als ihr eigenes Drehbuch vermuten lässt. Die fünf jungen Kreativen diskutieren zwar leidenschaftlich über Political Correctness, verhalten sich privat aber … irgendwie anders. Und verwickeln sich schließlich in ein Beziehungschaos, bis ein aufgedeckter Skandal alles andere in den Schatten stellt…


Das Autor*innen-Trio Constanze Behrends, Franziska Kuropka und Lukas Nimscheck stellt in BIS KEINER WEINT eine der aktuellsten Fragen in der Kulturbranche: Wie korrekt muss Entertainment heute sein – und wann verliert es dadurch an Gehalt? Entstanden ist ein musikalisch-politischer Spagat zwischen Kunst und Korrektheit – mit märchenhaften Musicalsongs, scharfen Pointen und klarer Haltung.

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